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Gründung der Bundesliga

Vorgeschichte

Bereits 1932 forderte der damalige DFB-Präsident Felix Linnemann die Einführung einer "Reichsliga", in der die besten Vereine den Deutschen Meister ausspielen sollten. Auf dem DFB-Bundestag am 16. Oktober 1932 wurden entsprechende Pläne vorgelegt. Das Vorhaben wurde jedoch von den Regionalverbänden abgewiesen. Bis in die sechziger Jahre wurde der Deutsche Meister unter den Meistern der einzelnen Oberligen in Gruppenspielen und Finalspiel ermittelt, während der DDR-Meister bereits seit der Spielzeit 1949/50 in einer landesweiten DDR-Oberliga ermittelt wurde.

Während der Fußball in anderen europäischen Ländern wie Spanien, Italien oder England in den 1950er und 1960er Jahren bereits in nationalen Profiligen organisiert war, gab es in Deutschland in den bundesweit verstreuten Oberligen als höchste Spielklasse große Leistungsunterschiede zwischen einigen Spitzenmannschaften und dem Rest der Liga. Dies führte dazu, dass die in Ligaspielen oftmals zu wenig geforderten Spieler international nicht mehr konkurrenzfähig waren, und spanische oder italienische Vereine den Europapokal dominierten. Durch die Schaffung der Bundesliga als landesweit höchster Spielklasse mit einer deutlich gleichmäßig starken Besetzung sollte das allgemeine Leistungsniveau erhöht werden.

In Westdeutschland diskutierte man nach dem Zweiten Weltkrieg ebenfalls über die Einführung einer landesweiten Profiliga. Ein starker Befürworter dieser Idee war Franz Kremer, der damalige Präsident des 1. FC Köln, welcher 1949 Vorsitzender der Interessengemeinschaft Bundesliga und Berufs-Fußball wurde. Wie bereits vor dem Krieg waren die Landesverbände von der Idee einer Bundesliga zunächst wenig begeistert. Auch der DFB hatte große Bedenken, ob sich sportlicher Wettstreit und Geldverdienen vereinbaren ließen. Viele Kritiker befürchteten, dass die Vereine zahlungsunfähig würden. Somit scheiterte auch ein erster Versuch zur Gründung der Bundesliga auf dem außerordentlichen DFB-Bundestag 1958 in Frankfurt. In der Folgezeit fand Kremer jedoch in Bundestrainer Sepp Herberger und dem späteren DFB-Präsidenten Hermann Neuberger wichtige Befürworter. Neuberger überzeugte die vielen Kritiker schließlich. 1962 – wenige Wochen, nachdem die deutsche Nationalmannschaft bei der WM in Chile im Viertelfinale ausgeschieden war schlug er erneut die Schaffung einer einheitlichen höchsten Spielklasse vor. Am 28. Juli 1962 beschlossen die Delegierten der einzelnen Landesverbände auf dem DFB-Bundestag im Goldsaal der Dortmunder Westfalenhalle schließlich mit 103:26 Stimmen die Einführung der Bundesliga zur Saison 1963/64.

In der neu geschaffenen Liga sollten 16 Mannschaften spielen, wobei je fünf aus der Oberliga Süd und der Oberliga West, drei aus der Oberliga Nord, zwei aus der Oberliga Südwest und ein Verein aus der Berliner Stadtliga kommen sollten.

Für die Auswahl der sich qualifizierenden Mannschaften sollten sportliche und wirtschaftliche Kriterien bestimmend sein, wobei nur ein Verein pro Stadt infrage kam. Das schließlich angewandte Auswahlverfahren bei der Suche nach den sechzehn Gründungsmitgliedern der Bundesliga war äußerst kompliziert. Der DFB beschloss einen Schlüssel, nachdem die Abschlusspositionen der Vereine in den Oberligen aus den Spielzeiten 1951/52 bis 1954/55 einfach, von 1955/56 bis 1958/59 zweifach und von 1959/60 bis 1962/63 dreifach gewertet wurden. Für das Erreichen von Meisterschaftsendrunden und Pokalfinals gab es Zusatzpunkte. Zudem mussten infrastrukturelle Rahmenbedingungen vorhanden sein. So hatte ein Verein zum Beispiel über ein Stadion mit mindestens 35.000 Plätzen und eine Flutlichtanlage zu verfügen.

Von den 74 Oberligavereinen bewarben sich 46 für die erste Bundesligasaison, 15 Klubs darunter Borussia Mönchengladbach, Hessen Kassel und Bayer 04 Leverkusen wurden jedoch sofort abgelehnt. Am 11. Januar 1963 wurden mit dem 1. FC Köln, Borussia Dortmund, dem FC Schalke 04, Werder Bremen, Eintracht Frankfurt, dem 1. FC Nürnberg, dem 1. FC Saarbrücken, dem Hamburger SV und Hertha BSC die ersten neun Teilnehmer festgelegt. Um die restlichen Plätze stritten sich somit noch 20 Vereine, welche unterdessen vergeblich versuchten, eine Aufstockung der Liga auf 18 oder 20 Klubs zu erreichen. Am 6. Mai 1963 fiel in Hamburg dann die endgültige Entscheidung: Preußen Münster, der Meidericher SV, Eintracht Braunschweig, der 1. FC Kaiserslautern, der TSV 1860 München, der VfB Stuttgart und der Karlsruher SC erhielten die letzten freien Plätze. Die restlichen 13 Vereine mussten in die als zweithöchste Spielklasse unter der Bundesliga gegründete Regionalliga.

Die Auswahl der 16 an der ersten Bundesligasaison teilnehmenden Vereine war teilweise stark umstritten. So wurde der 1. FC Saarbrücken nicht aus sportlichen Gründen, sondern aufgrund seines Stadions und der Infrastruktur aufgenommen. Dabei wurde spekuliert, dass diese Entscheidung vor allem dadurch fiel, damit der im DFB-Präsidium vertretene Hermann Neuberger "seinen" Klub in die Bundesliga bringen wollte. Aus sportlichen Gesichtspunkten hätte sich neben dem 1. FC Kaiserslautern entweder der FK Pirmasens oder Borussia Neunkirchen als zweiter Südwest-Klub für die Bundesliga qualifiziert. Auch im Süden, Westen und Norden gab es stark diskutierte Entscheidungen. Kickers Offenbach hatte verglichen mit dem Karlsruher SC und dem VfB Stuttgart aufgrund konstanter Leistungen in der Oberliga Süd die meisten Punkte in der 12-Jahreswertung gesammelt. Aufgrund des geringen Punktunterschiedes wurden die drei Vereine jedoch als gleichwertig eingestuft, so dass die Abschlusstabelle der Saison 1962/63 entscheidend war. Diese sprach letztendlich gegen Offenbach. Bei den Vertretern der Oberliga West fühlte sich Alemannia Aachen übergangen, da dieser zugunsten eines Vereins des Landesverbands Niederrhein (Meidericher SV) nicht in die Bundesliga aufgenommen wurde. In der Oberliga Nord war die Auswahl von Eintracht Braunschweig als drittem Nord-Vertreter umstritten, da Hannover 96 unter anderem mehr Punkte in der 12-Jahreswertung aufwies und bei den technischen Voraussetzungen besser abschnitt.

Die 16 Gründungsmitglieder der Bundesliga waren schließlich:

  • Aus der Oberliga Nord: Eintracht Braunschweig, SV Werder Bremen, Hamburger SV
  • Aus der Oberliga West: Borussia Dortmund, 1. FC Köln, Meidericher SV, Preußen Münster, FC Schalke 04
  • Aus der Oberliga Südwest: 1. FC Kaiserslautern, 1. FC Saarbrücken
  • Aus der Oberliga Süd: Eintracht Frankfurt, Karlsruher SC, 1. FC Nürnberg, TSV 1860 München, VfB Stuttgart
  • Aus der Stadtliga Berlin: Hertha BSC
Saison Bundesliga-Meister
1963/64 1. FC Köln
1964/65 SV Werder Bremen
1965/66 TSV 1860 München
1966/67 Eintracht Braunschweig
1967/68 1. FC Nürnberg
1968/69 FC Bayern München
1969/70 Borussia Mönchengladbach
1970/71 Borussia Mönchengladbach
1971/72 FC Bayern München
1972/73 FC Bayern München
1973/74 FC Bayern München
1974/75 Borussia Mönchengladbach
1975/76 Borussia Mönchengladbach
1976/77 Borussia Mönchengladbach
1977/78 1.FC Köln
1978/79 Hamburger SV
1979/80 FC Bayern München
1980/81 FC Bayern München
1981/82 Hamburger SV
1982/83 Hamburger SV
1983/84 VfB Stuttgart
1984/85 FC Bayern München
1985/86 FC Bayern München
1986/87 FC Bayern München
1987/88 SV Werder Bremen
1988/89 FC Bayern München
1989/90 FC Bayern München
1990/91 1. FC Kaiserslautern
1991/92 VfB Stuttgart
1992/93 SV Werder Bremen
1993/94 FC Bayern München
1994/95 Borussia Dortmund
1995/96 Borussia Dortmund
1996/97 FC Bayern München
1997/98 1. FC Kaiserslautern
1998/99 FC Bayern München
1999/2000 FC Bayern München
2000/01 FC Bayern München
2001/02 Borussia Dortmund
2002/03 FC Bayern München
2003/04 SV Werder Bremen
2004/05 FC Bayern München
2005/06 FC Bayern München
2006/07 VfB Stuttgart
2007/08 FC Bayern München
2008/09 VfL Wolfsburg
2009/10 FC Bayern München

Gründerjahre (1963 - 1968)

Die erste Bundesliga-Saison wurde am 24. August 1963 angepfiffen. Bereits nach 58 Sekunden erzielte Timo Konietzka vom Titelverteidiger Borussia Dortmund im Spiel gegen Werder Bremen das erste Bundesliga-Tor. Die acht Partien des ersten Spieltags lockten insgesamt 327.000 Zuschauer in die Stadien. Am Ende der Saison gewann der damals bereits professionell geführte 1. FC Köln überlegen mit nur zwei Saisonniederlagen und sechs Punkten Vorsprung vor dem Meidericher SV die erste Bundesliga-Meisterschaft. Die ersten beiden Absteiger waren Preußen Münster, das nie wieder in die Bundesliga zurückkehrte, und der 1. FC Saarbrücken, dem es 1976, 1985 und 1992 erneut gelang, in die Bundesliga aufzusteigen.

In der Folgesaison geriet die Liga in ihre erste große Krise. Hertha BSC wurde wegen zu hoher Zahlungen an Spieler die Lizenz entzogen, und der Verein musste in die damals zweitklassige Regionalliga zwangsabsteigen. Nun reklamierten die beiden sportlichen Absteiger Karlsruher SC und FC Schalke 04 den durch den Zwangsabstieg freigewordenen Platz für sich und erhoben Einspruch gegen den eigenen Abstieg. Daraufhin wurde festgelegt, die Zahl der Vereine auf 18 zu erhöhen und den Abstieg für eine Saison auszusetzen. Der DFB entschied, einen zusätzlichen Berliner Klub aufzunehmen. Politische Hintergründe spielten dafür die entscheidende Rolle, denn alle Bundesregierungen betonten seit 1949, dass die drei Westsektoren Berlins zur Bundesrepublik gehörten. Als Ersatz für Hertha BSC wurde der Vorjahresmeister und Drittplatzierte der Regionalliga Berlin, SC Tasmania 1900 Berlin, ohne sportliche Qualifikation für die Bundesliga zugelassen, nachdem der Regionalliga-Meister Tennis Borussia in der Aufstiegsrunde zur Bundesliga gescheitert war und der zweitplatzierte Spandauer SV auf den Aufstieg verzichtet hatte.

Trotz eines Sieges zum Saisonauftakt stieg die Mannschaft aber nach nur einer Spielzeit als schlechtestes Team aller Bundesligazeiten mit sieben Bundesligaminusrekorden (geringste Zahl an erzielten Toren [15] und höchste Zahl an Gegentoren [108], wenigste Pluspunkte [8], wenigste Siege [2], meiste Niederlagen [28], geringste Zuschauerzahl eines Spiels [827] und längste sieglose Serie [31 Spiele in Folge]) wieder ab. Im selben Jahr (1965) stiegen mit Borussia Mönchengladbach und FC Bayern München zwei Vereine auf, die nach kurzer Zeit die Bundesliga dominierten. Eine Besonderheit in den ersten Jahren war, dass bis 1970 in jedem Jahr ein anderer Verein Meister wurde. Mit dem 1. FC Nürnberg stieg 1969 zum ersten und bisher einzigen Mal ein amtierender Meister ab. Von den 16 Gründungsmitgliedern verblieb nur der Hamburger SV ununterbrochen in der Bundesliga.

International taten sich die Bundesligameister zunächst schwer: im Gegensatz zu den vorherigen Meistern, von denen immerhin einer das Finale des Europapokals der Landesmeister (Eintracht Frankfurt/1960) und zwei das Halbfinale (Hamburger SV/1961 und Borussia Dortmund/1964) erreicht hatten, kam keiner über das Viertelfinale hinaus; in den meisten Fällen war aber schon in der Vorrunde oder im Achtelfinale Schluss. Besser lief es im Europapokal der Pokalsieger, dessen Finale die deutschen Pokalsieger von 1965 bis 1968 erreichen und zweimal (Borussia Dortmund/1966 und Bayern München/1967) gewinnen konnten. Zudem wurde noch zweimal das Halbfinale erreicht. Im Messepokal, dem Vorläufer des UEFA-Pokals, konnte nur zweimal (1. FC Köln/1964 und Eintracht Frankfurt/1967) das Halbfinale erreicht werden.

Bayern gegen M'gladbach (1969 - 1978)

Anfang der 1970er Jahre wurde die Liga durch den am 6. Juni 1971 von Horst-Gregorio Canellas, dem Präsidenten der Offenbacher Kickers, aufgedeckten Bundesliga-Skandal erschüttert. Aufgrund von Manipulationen bei Punktspielen im Abstiegskampf war es Rot-Weiß Oberhausen und Arminia Bielefeld gelungen, in der Bundesliga zu verbleiben. Bei den vom DFB-"Chefankläger" Hans Kindermann geführten Ermittlungen wurde festgestellt, dass 18 Spiele der letzten acht Spieltage in der Saison 1970/71 nachweislich "verkauft", beziehungsweise manipuliert werden sollten. Insgesamt wurden 52 Spieler, zwei Trainer sowie sechs Vereinsfunktionäre bestraft. Außerdem wurde den Vereinen Arminia Bielefeld und Kickers Offenbach die Bundesligalizenz entzogen.

In der Folgezeit verlor der Fußball seine Glaubwürdigkeit. Die Zuschauer bestraften die Vereine mit ihrer Abstinenz. Kamen in der Spielzeit 1970/71 noch 6,3 Millionen Besucher in die Stadien, waren es ein Jahr später nur noch 5,4 Millionen. Der absolute Tiefpunkt folgte in der Saison 1972/73 mit lediglich 5 Millionen Besuchern bei einem Schnitt von 16.372 pro Partie. Erst durch den Gewinn der WM 1974 im eigenen Land gegen die Niederlande konnte das Ansehen zurückgewonnen werden, zumal die Bundesligamannschaften auch international sehr erfolgreich waren. Zudem wurden für die Weltmeisterschaft 1974 viele Stadien um- oder neu gebaut, wodurch die Zuschauerkapazität insgesamt anstieg.

Borussia Mönchengladbach schaffte als erster Verein die erfolgreiche Titelverteidigung der Deutschen Meisterschaft (1970/71). Daraufhin erreichteBayern München den ersten Titel - Hattrick (1972 - 74), den bis heute nur die Mönchengladbacher (1975 - 1977) und die Bayern selbst (1985 - 1987, 1999 - 2001) wiederholen konnten. Den höchsten Sieg der Bundesliga-Geschichte erreichte Borussia Mönchengladbach im Jahr 1978 durch ein 12:0 gegen Borussia Dortmund. Neun Spielzeiten hintereinander so lange wie nie zuvor und nie wieder danach machten mit Borussia Mönchengladbach und Bayern München zwei Vereine die Meisterschaft unter sich aus. Dabei musste Borussia Mönchengladbach auf Grund der geringeren Zuschauerkapazität des eigenen Stadions im Gegensatz zum bayerischen Konkurrenten, der 1972 ins neue Olympiastadion umgezogen war, immer wieder Leistungsträger ins Ausland verkaufen. So war man gegen Ende der 1970er nicht mehr konkurrenzfähig. Während der Meistertitel 1977 der bisher letzte für Mönchengladbach war und die Mannschaft 1999 und 2007 sogar abstieg, konnte Bayern München in den Folgejahren die Dominanz weiter ausbauen. Die Hauptkonkurrenten der Bayern waren in diesen Jahren andere Mannschaften, insbesondere der Hamburger SV, Werder Bremen und Borussia Dortmund.

1976 wurde erstmals bei der Verpflichtung von Roger Van Gool durch den 1. FC Köln eine Ablösesumme von 1 Million DM gezahlt. Diese Summen (in Euro) sind mittlerweile keine Ausnahme mehr, sondern der Normalfall, da sowohl die Ablösesummen als auch die Spielergehälter in den Folgejahren sehr stark anstiegen.

International waren die 1970er das erfolgreichste Jahrzehnt der Bundesligavereine. In jedem Jahr stand mindestens ein Verein in einem Halbfinale, dreimal konnte der Europapokal der Landesmeister (Bayern München 1974, 1975 und 1976), einmal der Europapokal der Pokalsieger (Hamburger SV 1977) und dreimal der UEFA-Pokal (Borussia Mönchengladbach 1975 und 1979, Eintracht Frankfurt 1980) gewonnen werden. Zudem wurde in jedem Wettbewerb noch einmal das Finale erreicht. 1980 standen vier deutsche Mannschaften im Halbfinale des UEFA-Pokals, was bis heute kein Verband mehr erreicht hat.

Nord gegen Süd (1979 - 1990)

In den 1980er Jahren war ein allgemeiner Zuschauerschwund in den Bundesliga-Stadien zu verzeichnen. Dies lag unter anderem daran, dass mehrere deutsche Stars zu ausländischen Vereinen wechselten. Spektakulärster Transfer zu dieser Zeit war der Wechsel von Karl-Heinz Rummenigge von Bayern München zu Inter Mailand, als mit 10,5 Millionen Mark erstmals die zweistellige Millionengrenze durchbrochen wurde. Auch durch die Erfolge von Boris Becker und Steffi Graf verlagerte sich das Zuschauerinteresse recht stark in Richtung Tennis. Zudem waren die Auftritte der Nationalmannschaft in dieser Zeit weniger attraktiv, auch wenn 1982 und 1986 das WM-Finale erreicht werden konnte. Um dem Ausbleiben der Zuschauer wegen der schlechten Wetterverhältnisse entgegenzuwirken und weil in den Wintermonaten die Plätze oftmals unbespielbar waren, wurde 1986 die achtwöchige Winterpause beschlossen.

Sportlich übernahm der Hamburger SV mit den Spielern um Horst Hrubesch, Manfred Kaltz und Felix Magath bereits gegen Ende der 1970er Jahre die Rolle des "Bayern-Jägers". So folgten der ersten Bundesliga-Meisterschaft des HSV im Jahr 1979 noch zwei weitere: 1982 und 1983 führte Ernst Happel die Hamburger zum Titel und wurde zum erfolgreichsten ausländischen Bundesligatrainer. Das Triple gelang den Hamburgern nicht, da sie in der Saison 1983/84 nur Vize-Meister hinter dem VfB Stuttgart wurden.

Doch auch der FC Bayern München hatte den Abgang der in den 1970er Jahren überragenden Spieler gut verkraftet und konnte auch im neuen Jahrzehnt an die vergangenen Erfolge anknüpfen. Ab Mitte der 1980er Jahre hatten sie sich allerdings mit Werder Bremen eines neuen Kontrahenten aus dem Norden zu erwehren. Die von Otto Rehhagel trainierten Bremer, in den 70ern eines der "Kellerkinder" der Liga, die 1980/81 ein Jahr in der Zweitklassigkeit verbringen mussten, setzten sich sofort nach dem Wiederaufstieg kontinuierlich im oberen Tabellendrittel fest, waren ein ums andere Mal dicht an den Bayern dran und holten 1988 die Meisterschale. Im gleichen Zeitraum entwickelte sich der FC Bayern München endgültig zur dominierenden Mannschaft der Bundesliga. Mit dem Gewinn der 10. Deutschen Meisterschaft im Jahr 1987 wurden die Bayern alleiniger Rekordmeister und lösten den vorherigen Rekordhalter 1. FC Nürnberg mit seinen neun gewonnen Meisterschaften (davon acht vor Einführung der Bundesliga) ab.

In diesem Jahrzehnt erreichten deutsche Vereine je viermal das Finale des Europapokals der Landesmeister (ein Sieg, Hamburger SV, 1983) und das Finale des UEFA-Pokals (ein Sieg, Bayer 04 Leverkusen, 1988). Auch wenn bis auf 1984 immer mindestens ein Bundesliga-Verein das Halbfinale eines europäischen Wettbewerbs erreichte, konnten die Erfolge der 1970er Jahre nicht wiederholt werden.

Wiedervereinigung und Kommerzialisierung (1991 - 1999)

Seit Beginn der 1990er Jahre erfreut sich die Bundesliga wieder wachsender Beliebtheit bei den Deutschen. Dies war einerseits durch den sportlichen Erfolg der Nationalmannschaft bedingt (dritter WM-Titel 1990 und dritter EM-Titel 1996). Andererseits wurde die Bundesliga in den Medien gezielt vermarktet; ab 1991 berichtete Premiere live von den Spielen der Liga, ein Jahr später übernahm Sat.1 mit ran - Sat.1 Bundesliga die Übertragungsrechte für den Samstagabend.

1991 trat der Deutsche Fußball-Verband der DDR (DFV) dem DFB bei. Mit der Angleichung des ostdeutschen Ligasystems an den westdeutschen Spielbetrieb wurden Hansa Rostock und Dynamo Dresden aus der DDR-Oberliga in die Bundesliga aufgenommen. Die Liga spielte 1991/92 daher vorübergehend mit 20 Vereinen, von denen vier absteigen mussten. Erster gesamtdeutscher Meister nach dem Krieg wurde der VfB Stuttgart, der sich in einem der spannendsten Finals der Bundesligageschichte am letzten Spieltag vor Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund schieben konnte.

Der sportliche Wettbewerb in der Liga war deutlich ausgeglichener als in den Jahren zuvor. Insgesamt fünf verschiedene Vereine konnten in diesem Jahrzehnt die Meisterschale erringen. Newcomer wie der VfL Wolfsburg, der SC Freiburg oder der Karlsruher SC, der bis ins Halbfinale kam, schafften den Sprung in den UEFA-Pokal, während sich Traditionsvereine wie Eintracht Frankfurt, Borussia Mönchengladbach oder der 1. FC Köln zwischenzeitlich in die Zweite Liga verabschieden mussten.

Vor allem Borussia Dortmund, das die im Europapokal erzielten Einnahmen dazu verwendete, in früheren Jahren ins Ausland gezogene Spieler wie Jürgen Kohler, Stefan Reuter oder Andreas Möller wieder in die Bundesliga zurückzuholen, stieg dadurch zu einem Hauptkonkurrenten des FC Bayern München bei der Titelvergabe auf. Daneben konnten der VfB Stuttgart, Werder Bremen und der 1. FC Kaiserslautern die Meisterschaft für sich entscheiden. Den Pfälzern gelang es 1998 dabei als erstem Aufsteiger, auf Anhieb Deutscher Meister zu werden.

Auch in den 1990ern erreichten Bundesligavereine in jedem Jahr mindestens ein europäisches Halbfinale, einmal konnte die UEFA Champions League (Borussia Dortmund 1997), zweimal der UEFA-Pokal (Bayern München 1996 und Schalke 04 1997) und einmal der Europapokal der Pokalsieger (Werder Bremen 1992) gewonnen werden. Zudem wurde in jedem Wettbewerb noch einmal das Finale erreicht.

Fußballboom (seit 2000)

Auch im neuen Jahrtausend war der FC Bayern München in der Bundesliga das Maß aller Dinge. Von den seit dem Jahr 2000 vergebenen neun Meistertiteln konnten die Münchener sechs für sich entscheiden und mussten nur 2002 Borussia Dortmund, 2004 Werder Bremen und 2007 dem VfB Stuttgart den Vortritt lassen. Die zunehmende Zahl ausländischer Spieler in der Bundesliga führte dann auch 2004 dazu, dass mit Aílton zum ersten Mal ein Ausländer zum Fußballer des Jahres gewählt wurde.

Das Meisterschaftsrennen war meist mit knappen Entscheidungen verbunden. Im Jahr 2000 hätte Bayer Leverkusen am letzten Spieltag ein Unentschieden beim bereits geretteten Aufsteiger SpVgg Unterhaching zur Meisterschaft genügt. Durch die 0:2-Niederlage Leverkusens zog der FC Bayern noch vorbei. Noch dramatischer war die Meisterschaftsentscheidung ein Jahr später, als sich der FC Schalke 04 nach dem erfolgreichen Ende seines Spieles bereits als Deutscher Meister wähnte, doch nur für wenige Minuten: Die Bayern schossen in allerletzter Sekunde ihres noch laufenden Spieles das benötigte Tor und fuhren den ausschlaggebenden Punkt zur Titelverteidigung ein. Schalke erhielt dafür von seinen Fans den Titel "Meister der Herzen".

Am 24. August 2003 feierte die Bundesliga mit einem Spiel zwischen "Bundesliga-Dinosaurier" Hamburger SV und Bundesliga-Rekordmeister FC Bayern München zum Auftakt der Saison 2003/04 ihren 40. Geburtstag. 2004 führte die Liga Meistersterne für Meistertitel ein, die im Rahmen der Bundesliga erzielt wurden.

Im Januar 2005 erschreckte der durch den Schiedsrichter Robert Hoyzer ausgelöste Fußball-Wettskandal die Liga. Bei den folgenden Ermittlungen gestand Hoyzer, Spiele der 2. Fußball-Bundesliga, des DFB-Pokals sowie der Regionalliga manipuliert zu haben. Darüber hinaus beschuldigte Hoyzer weitere Schiedsrichter und Spieler, in den Skandal verwickelt zu sein. Der DFB sah es darauf hin als erwiesen an, dass der Schiedsrichter Dominik Marks ebenfalls zwei Spiele aus der Regionalliga und der 2. Bundesliga verschoben hat. Der Verdacht, dass auch Spiele der Bundesliga manipuliert worden waren, bestätigte sich nicht. Infolge des Skandals installierten DFB und DFL ein Frühwarnsystem, das künftig ungewöhnliche Wetteinsätze anzeigt.

Trotzdem stiegen die Zuschauerzahlen auf immer neue Bestmarken. Die 306 Spiele der Saison 2004/2005 besuchten über 11,56 Millionen Zuschauer (im Schnitt 37.781), was deutlich über den Zuschauerzahlen in Spanien, Italien oder England liegt. Den europaweit höchsten Zuschauerschnitt erreichte mit 77.235 Zuschauern pro Spiel Borussia Dortmund. Die steigenden Zuschauerzahlen lassen sich mit den vielen für die WM 2006 neu gebauten oder modernisierten Stadien und einem generell zunehmenden Interesse am Fußball erklären. Zudem wird gezielt durch Bau von Business-Logen in den Stadien eine andere Klientel angesprochen. Auch der Anteil weiblicher Zuschauer nahm zu.

Direkt nach der Jahrtausendwende konnte noch zweimal (Bayern München/2001/Sieger und Bayer Leverkusen/2002) das Finale der Champions League und einmal (Borussia Dortmund/2002) das Finale des UEFA-Pokals sowie einmal das Halbfinale des UEFA-Pokals (1. FC Kaiserslautern/2001) erreicht werden. Nach einer längeren Durststrecke in der Folgezeit haben zuletzt mehrere deutsche Mannschaften wieder das Halbfinale des UEFA-Pokals erreicht (Schalke 04/2006, Werder Bremen/2007 und Bayern München/2008), in der Champions League konnte die Liga jedoch außer bei gelegentlichen Teilnahmen am Viertelfinale keine nennenswerten Erfolge mehr feiern. Mit dem schleichenden Verfall der internationalen Klasse der Bundesliga war auch ein Abrutschen in der UEFA-Fünfjahreswertung verbunden. Die Liga verlor in den vergangenen Jahren mehrere Plätze und bleibt mittlerweile international deutlich hinter den führenden Ligen aus Spanien, England und Italien zurück.

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